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Tischläufer mit Briefecken nähen und besticken

einen Läufer mit Briefecken nähen und besticken

Immer noch habe ich von dem wunderschönen Leinen aus der Aussteuerkiste von Oma einiges im Schrank. Erinnerst du dich noch an die Leinenschürze, die ich daraus genäht habe?

Jetzt habe ich aus dem wertvollen Stoff einen kleinen Läufer für unseren Esstisch gearbeitet. Stickerei passt wunderbar zu diesem groben, handgemachten Leinen. Und so wurden mit Nadel und Faden zwei Äste mit herbstlich-roten Beeren auf die Decke gemalt. Wie du den Läufer mit Briefecke nähen kannst, erfährst du in diesem Blogartikel. Eine kostenlose Vorlage für die Stickerei und eine Anleitung dazu gibt es auch.

Wie immer möchte ich dazu ermutigen, so viel wie möglich Vorhandenes für dieses Projekt zu nutzen: Vielleicht hast du -wie ich- altes Leinen oder alte Bettlaken, ein ausrangiertes Herrenhemd oder einen Stoffrest, aus dem du einen Läufer nähen kannst!

Du brauchst:

  • Ein rechteckiges Stück Stoff (nach Möglichkeit einfarbig)
  • Nähmaschine und passendes Nähgarn
  • Stecknadeln/ Nahtklammern
  • Schere
  • Bügeleisen/-brett
  • Lineal
  • (Stick-)Garne
  • geeignete Nadel zum Sticken (für den Knötchenstich empfiehlt sich eine Nadel mit ziemlich schmalem Öhr)

Und so geht es:

Zunächst musst du dir überlegen, welche Größe dein Läufer haben soll. Meiner ist 40cm x 60cm groß. Dafür muss ein Stoffrechteck von 48cm x 68cm ausgeschnitten werden. (Egal, welche Größe der Läufer später haben soll: du musst 8 cm Länge und 8 cm Breite für den Rand mit den Briefecken dazurechnen.)

Mithilfe eines Lineals bügelst du nun rundherum einen Rand von 1cm um.

Dann bügelst du noch einmal einen Rand von 3 cm rundherum um. Diese Faltung öffnest du wieder.

Nun schlägst du, wie im Bild unten gezeigt, die Ecken nach innen. Dabei muss die eine Bügelfalte genau an die innere Falte angelegt werden. Bügele die Ecke so an, dass die diagonale Linie als deutliche Bügellinie zu sehen ist.

Nun drehst du die Decke um und faltest die Spitzen jeweils wie unten gezeigt. Mit Stecknadeln oder Stoffklammern fixieren. Bei dem Bild unten links habe ich die Diagonale, die zuletzt gebügelt wurde, mit einem braunen Buntstift nachgezeichnet. Hier wird jetzt eine Naht gemacht.

Nähe mit der Maschine an der Bügelfalte entlang. Die Naht wird vorne und hinten mit einigen Rückstichen versäubert. Die Spitze knappkantig abschneiden. An allen vier Ecken genauso verfahren.

Jetzt werden die Ecken gewendet.

Mithilfe einer geschlossenen Schere kannst du die Ecken alle noch vollständig spitz herausdrücken.

Bügle dann die Decke so glatt, wie sie auch nachher genäht werden soll: mit einem gleichmäßigen 3 cm breiten Rand. Du kannst die Ränder mit Stecknadeln zusätzlich fixieren. Nun wird ganz nah entlang der Kante einmal um die ganze Decke herumgenäht.

Stickerei

Ich habe diese Stickerei frei Hand und fast ohne Vorzeichnen gearbeitet (bis auf die Blätter). Das ist nicht schwer. Zunächst habe ich die Äste „wachsen lassen“, dann die Beeren gestickt, noch kleinere Ästchen ergänzt und zuletzt vereinzelte Blätter hinzugefügt. Probier es einfach aus! Aber vielleicht hast du ja auch ganz andere Ideen, die du auf den Stoff zaubern willst! Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Für diejenigen, denen das freie Sticken nicht so liegt, habe ich hier die kostenlose Vorlage von meinen herbstlichen Beerenzweigen zum Download hinterlegt. Mit Transferpapier, das im Handarbeitsbedarf erhältlich ist, kannst du sie auf den Stoff übertragen.

Ich habe drei verschiedene Rottöne (zwei dunklere und einen hellen), ein gedämpftes Braun für die Äste und zwei Moosgrüntöne für die Blätter verwendet.

Als erstes werden die Äste mit einem Rückstich gearbeitet.

Für die Beeren habe ich den Knötchenstich gelernt. In der Bilderreihe unten kannst du sehen, wie er gemacht wird. Eventuell könntest du dir ein Video dazu heraussuchen – das ist manchmal noch besser nachzuvollziehen. Wichtig ist, dass du beide Hände frei hast. Am besten legst du die Decke auf den Tisch. Steche nicht wieder in das gleiche Loch ein, aus dem der Faden herauskommt, sondern dicht daneben. Halte den Faden mit der linken Hand leicht unter Spannung während du die Nadel zurück in den Stoff stichst. Ziehe den Faden langsam durch, damit er sich nicht vertüdelt.

Ich habe den Faden immer mit einem Knoten von unten gesichert, anschließend alle Beeren einer Dolde in dieser Farbe gestickt, zuletzt wieder von unten einen Knoten gemacht und den Faden abgeschnitten.

In jeder der Dolden werden zwei oder drei Rottöne verwendet. Das sieht schön lebendig aus.

Wenn alle Beeren fertig sind, zupfst du dir einen einzelnen Faden aus dem braunen Sticktwist heraus. Damit werden die Beeren mit Rückstich an den Ästen „befestigt“ und kleinere Seitenästchen gestickt.

Für die Blättchen ist es ratsam, sie ein wenig mit einem Bleistift vorzuzeichnen. Ich habe die beiden Blatthälften jeweils in einem anderen Grünton mit Plattstich ausgefüllt.

Jetzt nur noch einen Spaziergang durch Wald und Wiesen machen und ein paar Weißdorn-Zweige, Hagebutten und Co. mit nach Hause bringen… ein herbstlicher Strauß daraus macht sich wunderbar auf dem neuen Tischläufer!

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