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Futterstation für Gartenvögel aus Papierrollen

Ein Meisenknödelspender aus Papierstangen

(Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung – die Firma PNZ hat mir bei der Arbeit an meinem Buch allerdings sehr großzügig verschiedene Holzlasuren zur Verfügung gestellt!) Mit diesem Knödelspender entfällt das mühsame Aufhängen von einzelnen Meisenknödeln. Die Idee gefiel mir – ich habe eine hübsche Version aus geflochtenen Weidenruten gesehen und fand den Sinn einleuchtend. Eigentlich ein bisschen verrückt, das Ganze mit Papierstangen nacharbeiten zu wollen, denn Papier ist ja nun einmal alles andere als wetterfest. Zwei Gründe haben mich dazu bewogen, es trotzdem zu versuchen: zum einen dachte ich, dass wahrscheinlich die wenigsten Menschen die Möglichkeit haben mit Weidenruten zu flechten, mit Zeitungspapier aber sehr wohl – zum anderen hatte ich sehr gute Erfahrungen mit Holzlasur von PNZ gemacht, mit der die Sitzauflagen in meinem Buch sehr strapazierfähig und haltbar geworden sind:

Sitzauflage aus Papierstangen/Papierrollen
© Bild: Anne Schulz, Christophorus Verlag München

Das Tolle an dieser Farbe ist: sie ist wetterfest, stabilisiert das Geflecht, riecht kaum und ist auch noch speichelfest (d.h. es dürften sogar Babys daran lecken, ohne dass es gefährlich wäre). Gerade Letzteres war mir sehr wichtig, weil ich auf keinen Fall Vogelfutter mit giftigen Substanzen in Berührung bringen wollte.

Und so habe ich es gemacht:

Du brauchst:

  • 10 lange Zeitungspapierstangen (aus ca. 50cm langen Streifen hergestellt) und 10 kurze (aus ca. 25cm langen Streifen gemacht) für die Staken
  • Draht und Zange
  • einen Karton oder eine Mandarinenkiste zum Trocknenlassen der gestrichenen Stangen
  • Klebestift
  • Juteband
  • Holzlasur in der Farbe „Nussbaum“ z.B. von PNZ, einen weichen, dicken Pinsel
  • Handschuhe
  • ein paar Papierstangen für das Geflecht (ca. 10-20)
  • einen Meisenknödel, um die richtige Größe zu ermitteln
  • einen Draht für den Henkel

Und so wird es gemacht:

Du fügst immer eine lange und eine kurze Stange zu einer superlangen Stange zusammen – ausnahmsweise solltest du hier die Anschlussstelle immer mit Klebestift bestreichen, damit sie sicher hält. Für mehr Stabilität schiebe durch jede der Rollen geglätteten Draht und schneide ihn mit der Zange ab. Lege Zeitungspapier auf den Tisch und streiche die 10 Stangen darauf satt mit der Holzlasur – trage dabei Handschuhe. Zum Trocknen legst du die langen Rollen über den Karton. Die Lasur klebt ein wenig, sie sollte beim Trocknen also möglichst wenig Berührungspunkte haben. Nach dem Trocknen habe ich den Vorgang noch einmal wiederholt und die Spitzen der Stangen sogar einmal kurz in die Lasur getaucht. Nochmals trocknen lassen.

Nun bündelst du die Stangen und bindest das eine Ende des Bündels mit Jutekordel fest.

Nun beginnt das Flechten. Ich habe mich bewusst entschieden, die Flechtstränge nicht vorher zu streichen, sie wären dann etwas härter und weniger flexibel. Knicke eine der Papierrollen und lege sie nahe am Juteband um eine der Staken. Dann flechtest du im Uhrzeigersinn (oder andersherum – so wie du es gewohnt bist) schräg an den Staken entlang vom Juteband weg. Ordne dabei die lasierten Stangen kreisförmig an. Lege probehalber einen Meisenknödel in die entstehende Korbtüte und arbeite dich dementsprechend spiralförmig nach oben weiter, während du die Staken wie eine Spitztüte anordnest. Wichtig!! Wenn du neue Stangen anfügst, solltest du sie auch hier mit Klebestift an der vorherigen befestigen!

Wenn die Flechtspirale die gewünschte Höhe erreicht hat, arbeitest du die Korbwände. Spätestens jetzt klemme dir den Knödelspender mit der Spitze zwischen die Knie – so lässt es sich sehr gut flechten. Die Staken haben nun einen sehr weiten Abstand – damit das Geflecht trotzdem ein dichtes Aussehen bekommt, habe ich die Flechtstränge zwischen den Staken immer zusätzlich noch ein- bis zweimal miteinander verkordelt. Setze jetzt einfach waagerecht eine Flechtreihe dicht über die andere. Zuletzt kommt der Korbrand dran (auch die Technik findest du am Ende von diesem Tutorial von mir). Bei mir waren danach noch recht lange Enden übrig – die habe ich einfach ein weiteres Mal heraus- und wieder hineingeflochten. Enden abschneiden.

Jetzt streichst du die Knödeltüte noch einmal komplett mit der Lasur. Nicht sparen, es soll wirklich keine einzige Lücke bleiben, die Regen und Nässe durchlassen könnte! Ich habe das Ganze einmal über Nacht trocknen lassen und dann ein zweites Mal gestrichen. Und selbst danach habe ich noch winzige Farblücken entdeckt, die ich noch mithilfe eines feinen Pinsels geschlossen habe.

Zuletzt formst du einen Henkel aus Draht, den du im Geflecht verankerst.

Der Hersteller schreibt, dass die Holzlasur erst nach 10 Tagen seine Endhärte erreicht. Es ist also sinnvoll, das Flechtwerk erst dann Wind und Wetter auszusetzen. Und nun suche für den neuen Futterplatz eine schöne Stelle zum Aufhängen. Die kleinen Piepmätze werden nicht lange auf sich warten lassen!

Nachtrag: Nach einiger Zeit wird es nötig, die Stangen noch einmal nachzustreichen.

Hast du Anmerkungen zu diesem Beitrag? Dann schreib mir doch einen Kommentar!

5 Gedanken zu „Futterstation für Gartenvögel aus Papierrollen“

  1. Guten Morgen Frau Schmidt, ich lese gerade die Zeitung und finde die Idee und die Papierflechterei ziemlich gut. Kann man mal einen Mitmachkurs bei Ihnen belegen? Viel Glück beim Start Ihres Buchverkaufs. Ich freue mich über eine Rückmeldung. Gruß aus Höxter, Beatrix Meise

    1. Liebe Frau Meise,
      ich freue mich, dass Ihnen die Idee gefällt. Im Moment ist es natürlich nicht gut möglich, Kurse zu planen. Im November ist schon ein Kurs dem Lockdown zum Opfer gefallen… Aber es wird mit Sicherheit irgendwann wieder Kurse geben. Schauen Sie doch mal auf meiner Website unter „Veranstaltungen“: es besteht zum einen die Möglichkeit, selbst (z.B. mit ein paar Freundinnen) einen Kurs mit mir zu planen, zum anderen können Sie dort immer sehen, wenn ein öffentlicher Kurs stattfinden soll. Ich stelle das dann auf die Seite.
      Erstmal kann ich Ihnen nur empfehlen, meine Erklärvideos unter „Paper Baskets“ auf meiner Website anzuschauen und einfach mal auszuprobieren! Wir müssen uns noch etwas gedulden bis alles wieder planbarer ist…
      Herzliche Grüße nach Höxter
      von Dorothea

  2. Pingback: Gerade richtig für den Winter: Futterstation für Gartenvögel – Timberlove

  3. Hallo Frau Schmidt!
    Ich finde Ihre Idee fantastisch
    Könnte ich bei Ihnen auch so eine Futterstation
    für Vögel b ei Ihnen kaufen?

    Mit freundlichem Gruß

    Brunhilde Mahlmann
    Heubachstr. 9
    32839 Steinheim
    E-mail:

    1. Liebe Frau Mahlmann,
      das freut mich, dass Ihnen die Futterstation gefällt! Es tut mir Leid, ich schaffe es leider nicht, meine Korbflecht-Objekte in Serie zu fertigen und zu verkaufen…ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür! Liebe Grüße!

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