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Riesen-“Strohsterne” aus Zeitungspapier

Schneekristalle aus Zeitungspapierrollen fürs Fenster

(enthält unbezahlte, unbeauftragte Werbung) Da diese Papierstroh-Sterne auch gut und gerne noch im Januar als Schneekristalle im Fenster hängen bleiben können, ist es noch nicht zu spät, um sie jetzt noch zu basteln!

Inspiriert dazu hat mich das wundervolle Buch “Weihnachtssterne – einfach nachhaltig” von Nicole Hagen, das dieses Jahr im Christophorus Verlag erschienen ist. Nicole zeigt darin unter anderem wunderhübsche Sterne aus Papierröllchen. Die Technik, Halme aus Papier herzustellen, ist mir ja durch meine Korbflechterei mit Zeitungspapier sehr vertraut, deshalb wollte ich das unbedingt ausprobieren.

Bevor ich dir jetzt aber meine Version der Strohsterne zeige, möchte ich dir Nicoles Buch wirklich ganz warm ans Herz legen- auch wenn Weihnachten schon vorbei ist! Viele Kreativ-Sachbücher zeigen Techniken, für die man Unmengen an Materialien einkaufen muss. Nicoles Herangehensweise an DIY-Projekte ist komplett anders: Sie hat eine Idee und fragt sich dann: “Mit welchen Materialien, die ich im Haus habe, kann ich das machen?” Oder sie wird direkt von Dingen inspiriert, die ihr im Haushalt in die Finger kommen. Warum z.B. Makramee-Garn kaufen, wenn man es aus ausrangierten T-Shirts selbst machen kann? Warum spezielles Schmuckpapier kaufen, wenn man aus alten Buchseiten so hübsche Dinge falten kann? Warum Holz-Perlen kaufen, wenn man aus jedem Papier selbst welche herstellen kann? Ich finde das ist wirklich ein großartiger Ansatz, den auch ich selbst verfolge: Statt immer noch mehr Dinge zu konsumieren, betrachte doch einfach dein Haus als große Mine voller Rohstoffe und Materialien für deine Projekte! Wir alle schmeißen so viel weg! Warum sollten wir eigentlich immerzu Neues heranschaffen? – Die Anleitungen im Buch sind total vielseitig und bieten weit mehr als einfach nur Ideen für Weihnachtssterne. Zwischendurch werden sogar kleine Rezepte eingestreut und immer wieder tolle generelle Inspirationen für nachhaltiges Basteln. Der Preis mag dir mit 21,99 € vielleicht ziemlich hoch vorkommen für ein reines Weihnachtssterne-Buch (ja, auch die Preise für Bücher haben angezogen) – aber es lohnt sich!

Und jetzt zu meiner Version der Papierstroh-Sterne:

Du brauchst:

  • ein paar ausgelesene Zeitungen
  • einen dünnen Metallschaschlikspieß (2-3mm Durchmesser) oder eine ebenso dünne Stricknadel oder einen geraden, stabilen Draht (z.B Schweißdraht)
  • Schere
  • Klebestift
  • ein Gefäß (Plastikgefäß oder leere Konservendose) mit dem ungefähren Durchmesser von ca. 9-10cm oder alternativ ein Pappring (leere Paketbandrolle) und ein Cuttermesser
  • (Holz-)Wäscheklammern
  • Zwirnsfaden zum Aufhängen

Und so geht es:

Vielleicht wirst du dich beim Betrachten des Bildes am Anfang gefragt haben, wie es möglich ist, dass ich komplett weiße Sterne aus Zeitungspapier gemacht habe. Das ist möglich, ganz ohne zusätzliche weiße Farbe!

Lege die Zeitungen wie zum Lesen mit den offenen Seiten nach rechts vor dich auf den Tisch. Schneide einen 14cm breiten Streifen von der rechten Seite ab wie im Bild unten gezeigt. Natürlich kannst du mehrere Schichten gleichzeitig schneiden. Es muss nicht perfekt gerade sein.

Lege den Stapel Streifen wie im Bild (unten) gezeigt vor dich hin. Wichtig ist dabei die Ausrichtung des weißen Randes! Nun legst du den obersten Streifen vor dich an die Tischkante und rollst ihn mithilfe des Drahtes/Spießes stramm von links unten nach rechts oben auf. Klebe die letzte Ecke mit etwas Klebestift fest. Eine genaue Anleitung findest du hier.

Wenn alles richtig geklappt hat, müsste deine Rolle jetzt komplett weiß sein – das liegt daran, dass nur der weiße Rand der Zeitung außen noch zu sehen ist! Fertige 12 weiße Stangen, schön fest und gleichmäßig gerollt. Falls du noch nicht so in Übung bist und mal ein Stab nichts wird, wirf ihn einfach weg – es sieht nachher nicht schön aus, wenn eine Stange dicker ist als die anderen. Und es ist ja nur Altpapier, das du wegwirfst!

Jetzt brauchen wir eine Legehilfe für den Stern. Ich hatte sogar noch eine von ganz früher als wir Strohsterne gebastelt haben. Die funktioniert aber nicht mit den dicken Papierhalmen. Nicole hat in ihrem Buch eine Legeschablone aus einer Papprolle gebastelt. Das funktioniert gut, wenn man die Einkerbungen tief genug macht. Ich hatte eine leere Papprolle von Paketband – sie ist beim Schneiden zwar ziemlich zerfasert, tut aber ihren Dienst!

Noch praktischer und schneller fand ich allerdings diese Methode: rund um ein Gefäß mit dem Durchmesser von 9-10 cm habe ich 12 Holzwäscheklammern gleichmäßig verteilt. In den Lücken lassen sich die Stangen ganz wunderbar anordnen. Im Bild unten siehst du, wie man die Stangen legt.

Als Varianten kann man aber auch immer nur eine Lücke freilassen oder immer 3 Lücken freilassen. Dadurch werden die Sterne etwas unterschiedlich.

Wenn alles fertig gelegt ist, drücke von oben in der Mitte einmal alles kräftig herunter. Dann sorge dafür, dass alle Kreuzungspunkte zwischen den Stangen immer gleich sind. Das ist nach dem Legen erstmal nicht genau gleich. Unten im Bild habe ich schon alle in eine Richtung gebracht: immer die obere Stange liegt über der unteren.

Nun brauchst du noch Klebeband, um die Sternspitzen zu fixieren. Ich hatte es zunächst mit schmalem Washitape versucht – das ging zuerst ganz gut, aber später musste ich doch alles nochmal mit Kleber fixieren. Deshalb habe ich beschlossen, aus Zeitungspapier selbst Klebeband herzustellen. Schneide einen ca. 0,5cm breiten, weißen Streifen von einer Zeitung ab und lege ihn mit Klebestift und einer Zeitung als Unterlage bereit, bevor du am Stern weiterarbeitest. Variante: du kannst auch farbiges Papier nehmen! Das setzt hübsche Akzente – wie es auch bei Strohsternen gern gemacht wird.

Nun suchst du dir einen Kreuzungspunkt zwischen zwei Stangen nah an der Legehilfe und verdrehst die beiden Stangen ein- oder zweimal miteinander. Sowohl die Drehrichtung als auch die Umdrehungen solltest du ab jetzt immer gleich machen. Fixiere deine Arbeit mit einer Wäscheklammer und drehe die nächste Stangenkreuzung. Zwei der Stangenenden bilden nun eine Spitze, verbinde die Enden schon einmal mit einer Wäscheklammer. Sollte dir beim Arbeiten irgendetwas immer wieder verrutschen: Wäschklammern schaffen da schnell Abhilfe. Einfach alles, was rutscht, damit befestigen.

Diese beiden Enden verbindest du nun mit Zeitungs-Klebeband: Lege das Ende des dünnen Papierstreifens auf die Zeitungs-Unterlage und fahre mit dem Klebestift darüber. Schneide mehrere Zentimeter ab und umwickle die Sternspitze damit.

Jetzt arbeitest du dich weiter nach rechts: verdrehe die nächste Stangenkreuzung miteinander – und fixiere wieder die Spitzen, die nun zusammengehören. Arbeite dich rundherum. Zuletzt schneidest du die überstehenden Stangenenden ab. Mit einem Zwirnsfaden kannst du den Stern aufhängen.

Ich mache es mir in dieser dunklen Jahreszeit immer gern drinnen gemütlich und habe mehr Zeit zum Basteln. Vielleicht geht es dir genauso und du bekommst Lust, die großen Sterne noch nachzuarbeiten, auch wenn dieser Artikel etwas spät kommt…wir waren dauernd krank in der Adventszeit – da bin ich einfach nicht früher dazu gekommen, ihn zu schreiben. Und vielleicht hast du ja Lust bekommen, mit diesen Papierstrohhalmen noch andere Dinge zu machen – dann schau doch mal in mein Buch Paper Baskets. Man kann so schöne Körbe flechten damit. Ich wünsche dir noch eine besinnliche Rest-Weihnachtszeit!

Liebe Grüße,

Dorothea

4 Gedanken zu „Riesen-“Strohsterne” aus Zeitungspapier“

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