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Pappmaché-Eule

Mit Papierteig auf Keilrahmen arbeiten

Ist das nicht ein liebenswerter kleiner Kauz? Er sollte eigentlich noch ein Plätzchen in meinem Buch “Die Pappmaché-Werkstatt” finden – aber leider waren nicht mehr genügend Seiten für diese relativ umfangreiche Anleitung übrig. Nun lässt er sich eben auf meiner Website nieder. (Das Foto oben ist von der wunderbaren Fotografin Anne Schulz für mein Buch aufgenommen worden.)

Bei dieser Eule wird die natürliche Konsistenz von Pappmaché zum Joker: die Masse ist nach dem Trocknen schön leicht, so dass man den Keilrahmen problemlos aufhängen kann. Die faserige Konsistenz lässt eine struppige Federstruktur fast von selbst entstehen, während andere Strukturen -wie die Äste oder der Schnabel- sich ganz einfach glattstreichen lassen.

Du brauchst:

  • Keilrahmen in 30cm x 40cm Größe
  • Angerührter Tapetenkleister, großer Pinsel
  • Ausrangiertes Buch
  • Alte, vergilbte Buchseiten (alternativ: Packpapier)
  • Bleistift
  • Glättwerkzeug (z.B. ein Messer o.ä.)
  • 2 Rezepte Pappmaché (s. im Blogartikel “Herzliches aus Pappmaché”)- aber statt Zeitungspapier die gleiche Menge braunen Eierkarton oder anderes braunes Papier
  • 2 schwarze Holzperlen
  • Acrylfarbe, Pinsel, evtl. Klarlack (alternativ: Eitemperafarbe)
  • Malerkrepp
  • ausgedruckte Vorlagen von Ästen und Blättern und Eule (kostenloser Download)

Und so geht es:

Reiße Seiten aus dem Buch in Stücke und kleistere sie kreuz und quer auf den Keilrahmen: bestreiche die ganze Fläche des Rahmens mit Kleister, lege die Stücke auf und pinsele mit Kleister noch einmal darüber. Bedecke so die ganze Fläche mit bedrucktem Papier. Trocknen lassen.

Übertrage die Astkonturen und die Blattformen auf die vergilbten Seiten und schneide die zwei Äste und etliche Blätter aus. Erstelle eine Eulenschablone aus der Vorlage. Ordne die Zweige und die Eule auf dem Keilrahmen an. Zeichne mit dem Bleistift die Eule und den Sitzast auf die Fläche. Verlängere den Ast dabei so, dass er quer über das ganze Bild reicht. Kleistere nun die Äste und Blätter so auf, wie sie angeordnet waren.

Modelliere den Ast, auf dem die Eule sitzt, aus dem Papierteig. Forme dazu Würste aus dem Teig und drücke diese auf die vorgezeichneten Konturen. Nun wird Teig locker auf die Eulenkontur gehäuft. In der Augenpartie wird die Modelliermasse zu zwei leichten Trichtern geglättet – wenn du möchtest, kannst du dich dabei nach der Vorlage richten. In die Mitte der Trichter drückst du jeweils die schwarzen Perlen so, dass die Löcher seitlich im Teig verschwinden. Forme nun noch einen kleinen spitzen Schnabel und drücke ihn in die Mitte zwischen den Augen. Die Federn der Eule bedecken die Krallen fast vollständig – nur ganz vorn habe ich zwei kleine Krallenspitzen modelliert, die den Ast umgreifen. Trocknen lassen. (Der Schwanz wird später nur mit Farbe bemalt, hier soll kein Teig aufgetragen werden.) Glätte den Ast mit dem Glättwerkzeug. Bewahre einen kleinen Rest Teig im Kühlschrank auf!

Nach dem Trocknen eventuelle Risse oder andere Fehlstellen mit dem Teigrest korrigieren. Erneut trocknen lassen.

Nun liegt es in deinem Ermessen, wie viel du noch mit Farbe an dem Bild arbeitest. Auch ganz ohne Farbe oder nach dem Bemalen des Schnabels, der Krallen und des Astes könnte der Kauz fertig sein. Falls du nicht mehr viel verändern möchtest, kannst du den vorgezeichneten Schwanz entweder ausradieren oder aus braunem Packpapier oder vergilbtem Papier einen Schwanz aufkleben.

grundsätzliche Tipps für das Bemalen:

Sehr wichtig ist es, dass keine Farbe auf den Hintergrund gerät (außer dort, wo es gewünscht wird). Entweder klebst du den Hintergrund mit Malerkrepp ab (das habe ich um die Eule so gemacht) oder du arbeitest die Ränder mit einem sehr guten Pinsel (so war meine Strategie bei dem Sitzast). Lege dir unbedingt ein feuchtes Tuch bereit, denn frische Acrylfarbe kann damit sofort rückstandslos weggewischt werden.

Soll die Farbe tief in das Gefieder eindringen, verdünne sie mit Wasser, so dass sie hineinläuft oder nimm die Farbe mit einem richtig nassen Pinsel auf. Willst du nur die Spitzen färben, nimm die Farbe mit einem trockenen Borstenpinsel auf. Wenn irgendein Bereich farblich nicht so gut gelungen ist: einfach nach dem Trocknen überpinseln! Das Trocknen kann mit einem Föhn beschleunigt werden.

Und so wird der Kauz bemalt:

Schnabel und Krallen: Weiß + Gelb mischen, mit feinem Pinsel aufmalen. Nasenlöcher mit einer dicken Nadel einstechen.

Ast: erste Schicht Schwarz, dann etwas Braun +Schwarz + Weiß mit trockenem Pinsel auftupfen und verteilen, danach Grün + Braun +Gelb gemischt als Moos auf der Oberseite des Astes auftupfen.

Eule außen mit Malerkrepp abkleben (Malerkrepp nur am Rand der Eule festdrücken!). Flügel mit Braun+ Schwarz gemischt und viel Wasser bemalen. Augenpartie weiß bemalen, mit wenig Braun leichte Schatten hinein malen, damit das Weiß nicht zu grell wirkt.

Nun mit Schwarz +Weiß+ Braun- Mischungen gestalten: Augenpartie mit etwas dunklerer aufgetupfter Farbe umranden, Gefiederspitzen mit unterschiedlichen Farbmischungen bepinseln. Zuletzt mit Weiß Akzente setzen. Den Schwanz aufpinseln. Die Augen, den Schnabel und die Krallen evtl. noch mit Klarlack bemalen.

Ich finde diesen kleinen Kauz wirklich süß und hoffe, du hast an deinem ebensolche Freude wie ich an meinem!

4 Gedanken zu „Pappmaché-Eule“

    1. Liebe Maria, danke für deinen netten Kommentar.😊 Ich finde Pappmaché ist das ideale Material für 3D-Kunst auf Keilrahmen! Liebe Grüße zurück und eine gute Woche dir!

  1. Oohh, das ist ja wirklich supersüß! Werde ich mal mit meiner Tochter ausprobieren. Die Idee mit den alten Buchseiten als Hintergrund kann man ja auch toll für alle möglichen anderen Projekte nutzen. Danke.

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